Katholische Pfadfinderschaft Europas: Unterschied zwischen den Versionen

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# Sinn für Gott und die christliche Erziehung.<ref>Katholische Pfadfinderschaft Europas, [http://www.kpe.de/index.php/downloads/category/1-kpe-grundlagentexte?download=196:kpe-bundesordnung Bundesordnung] Nr. 1.2, abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>
 
# Sinn für Gott und die christliche Erziehung.<ref>Katholische Pfadfinderschaft Europas, [http://www.kpe.de/index.php/downloads/category/1-kpe-grundlagentexte?download=196:kpe-bundesordnung Bundesordnung] Nr. 1.2, abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>
  
Den Sinn der Pfadfinderbewegung sieht sie wie folgt:
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Über die Beziehung zu anderen Verbänden heißt es, man "möchte mit den anderen Verbänden, Bünden und Bewegungen des christlichen und nicht-christlichen Pfadfinder- und Pfadfinderinnentums, freundliche und brüderliche Beziehungen unterhalten, um gemeinsam im Geiste Baden-Powells und im Rahmen seines ursprünglichen erzieherischen Konzepts eine gerechtere und brüderliche Gesellschaft zu errichten."<ref>Katholische Pfadfinderschaft Europas, [http://www.kpe.de/index.php/downloads/category/1-kpe-grundlagentexte?download=133:eigendarstellung-der-uigse Eigendarstellung und erzieherisches Ziel], Nr. 1.1, abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>
 
 
: ''Es ist unsere Aufgabe, unser Leben in die Hand zu nehmen und es nicht dem Zufall zu überlassen. Das Pfadfindertum ist eine Möglichkeit dazu, sein Leben nach echten, guten und vernünftigen Grundsätzen auszurichten. Ein Freundeskreis von Gleichgesinnten, die diese „Spielregeln“ ebenso akzeptieren, ist ein unschätzbarer Wert. In der Pfadfindergruppe bleibt dem Einzelnen aber immer genug Raum für seine individuelle Entfaltung, seine Talente. Die Jugendlichen in der Gruppe lernen von einander, nehmen so an den Kenntnissen und Fähigkeiten der anderen teil und gewinnen daraus für ihr eigenes Leben. Der Pfadfinderführer schenkt Vertrauen, und dieses Vertrauen beantwortet der Jugendliche.''
 
 
 
Über die Beziehung zu anderen Verbänden heißt es, man "möchte mit den anderen Verbänden, Bünden und Bewegungen des christlichen und nicht-christlichen Pfadfinder- und Pfadfinderinnentums, freundliche und brüderliche Beziehungen unterhalten, um gemeinsam im Geiste Baden-Powells und im Rahmen seines ursprünglichen erzieherischen Konzepts eine gerechtere und brüderliche Gesellschaft zu errichten."<ref>Katholische Pfadfinderschaft Europas, [http://www.kpe.de/index.php/downloads/category/1-kpe-grundlagentexte?download=133:eigendarstellung-der-uigse Eigendarstellung und erzieherisches Ziel], Nr. 1.1, abgerufen am 12. November 2013.</ref>
 
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==

Version vom 11. Dezember 2013, 21:47 Uhr

Vorlage:VerbandVorlage:Verband Die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) ist ein deutscher katholischer Pfadfinderbund mit etwa 2.500 Mitglieder.<ref>Der Große Pauli. Pfadfinderbünde und –verbände in Deutschland, Band 2. Spurbuchverlag, Baunach 2012, S. 78.</ref> Sie ist Mitglied der Union Internationale des Guides et Scouts d'Europe (UIGSE). Innerhalb dieses Dachverbandes existiert auch ein österreichischer Verband, der den Namen Katholische Pfadfinderschaft Europas - Österreich (KPE-Ö) führt und in seiner Arbeit der deutschen Organisation nahe steht. Der österreichische Verband ist seit September 1989 Mitglied der UIGSE."In Österreich agiert die KPE hauptsächlich in ordenseigenen Pfarren in NÖ und einigen Gruppen der KPE-Ö in Kärnten und Bgld." (Bernhard Linhofer,Pfadfinder-Lexikon,CD-Rom)

Eng mit der KPE verbunden ist der päpstlich anerkannte und zur Jugendseelsorge beauftragte Ordensgemeinschaft Diener Jesu und Mariens (Servi Jesu et Mariae – SJM), der im nordrhein-westfälischen Lippetal ein Internat betreibt.

Sowohl innerhalb der deutschen katholischen Kirche als auch in der deutschen Pfadfinderbewegung gibt es zahlreiche Kritiker der KPE, die sich unter anderem auf die Glaubensvermittlung innerhalb der KPE, die Einbindung in katholisch-fundamentalistische Netzwerke und die Abkapselung gegenüber anderen Gruppen beziehen. Sie rechnen die KPE häufig dem katholischen Fundamentalismus zu.

Vom heiligen Stuhl ist die KPE aber als "internationale private Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts" im Rahmen ihres Dachverbandes offiziell anerkannt.

Selbstdarstellung

Auf ihrer Homepage beschreibt die KPE ihre Arbeit wie folgt:

"Mit der pfadfinderischen Erziehung fördern wir Mädchen und Jungen ganzheitlich. So können sie verantwortungsvolle, christliche Persönlichkeiten werden, die ihre Fähigkeiten und Talente entfalten, ihr Leben aus der Kraft des Glaubens gestalten und Verantwortung für Gesellschaft und Kirche übernehmen."<ref>Katholische Pfadfinderschaft Europas: Unser Ziel, abgerufen am 11. Dezember 2013</ref>

Außenstehende Beobachter beschreiben die KPE im Glaubensleben als papsttreu oder konservativ. Großer Wert werde auf regelmäßige Beichte (vgl.Katechismus der Katholischen Kirche, Art. 1458) und den regelmäßigen Besuch der Heiligen Messe (vgl. Katechismus der katholischen Kirche 1389) gelegt. Diese werde in einigen Gruppen auch nach dem traditionellen tridentinischen Ritus gefeiert.

Die Bundesordnung nennt konkret fünf Ziele, welche die KPE mit ihrer Jugendarbeit erreichen will:

  1. körperliche Entwicklung,
  2. handwerkliche Geschicklichkeit und Sinn für das Konkrete
  3. Bildung des Charakters und der Persönlichkeit
  4. Sinn für Nächstenliebe und den Dienst am Nächsten
  5. Sinn für Gott und die christliche Erziehung.<ref>Katholische Pfadfinderschaft Europas, Bundesordnung Nr. 1.2, abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>

Über die Beziehung zu anderen Verbänden heißt es, man "möchte mit den anderen Verbänden, Bünden und Bewegungen des christlichen und nicht-christlichen Pfadfinder- und Pfadfinderinnentums, freundliche und brüderliche Beziehungen unterhalten, um gemeinsam im Geiste Baden-Powells und im Rahmen seines ursprünglichen erzieherischen Konzepts eine gerechtere und brüderliche Gesellschaft zu errichten."<ref>Katholische Pfadfinderschaft Europas, Eigendarstellung und erzieherisches Ziel, Nr. 1.1, abgerufen am 11. Dezember 2013.</ref>

Geschichte

Pfadfinderinnen während einer Gruppenstunde, 1990.

Die KPE wurde am 15. Februar 1976 gegründet. Ihre Gründer kamen aus der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, hatten diese aber verlassen, da dort ihrer Meinung nach sowohl Pfadfinderarbeit als auch Glaubensleben wegen der Reformen der 1960er und 1970er Jahre vernachlässigt wurden. Maßgeblich an der Gründung beteiligt waren Andreas Hönisch, heute Superior der SJM, und Günther Walter, die bis heute Führungspositionen in der KPE innehaben.

1977 nahm die Fédération du Scoutisme Européen (FSE), der Vorgänger der UIGSE, die KPE als Vollmitglied auf.

Als 1986 einige Gruppen die KPE wegen zu starrer Strukturen verließen, gründeten sie einen eigenen Pfadfinderbund, die Europapfadfinder Sankt Michael.

Im Bistum Augsburg wurde die KPE 1992 als kirchliche Jugendgemeinschaft anerkannt. Dem Dachverband UIGSE wurde 1984 der Beraterstatus beim Europarat zuerkannt, 2003 wurde die UIGSE auch vom Vatikan als Laienorganisation bestätigt.

Speziell die KPE wurde außerdem von Joseph Kardinal Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI., "ausdrücklich gelobt und alle Unterstützung empfohlen": "Die Jugendarbeit in der KPE ist im Ganzen durchaus positiv einzuschätzen und gibt vielen jungen Menschen eine solide Grundlage für ihren Weg im Leben."

1994 sendete der Südwestfunk erstmals den Spielfilm „Himmel und Hölle", der auf Vorgängen in der KPE basieren soll. Die Authentizität des Filmes ist allerdings fraglich, da ein strafbewehrtes Urteil des Landgerichts Stuttgart (Az. 17 O 190/96) gegen den Filmproduzenten ausgesprochen wurde und der Bezug zwischen dem Film und der KPE seither nicht mehr hergestellt werden darf. Trotzdem wurde die KPE in Folge des Filmes massiv in der Presse angegriffen.

Im Jahr 2003 wurde in der KPE-Zeitschrift „Pfadfinder Mariens“ ein im Tübinger Hohenrain-Verlag von Wigbert Grabert erschienenes Buch des Rechtsextremisten Rolf Kosiek („Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen“) empfohlen. Ebenfalls in „Pfadfinder Mariens“ hatte Engelwerk-Mitglied Thomas Niggl OSB, ehemals Abt des Klosters Weltenburg, sich Thesen der in Leonberg ansässigen Deutsche Studiengemeinschaft die vom Baden-Württemberger Landesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, zueigen gemacht.

Am 22.2.2003 findet in Neu-Ulm der erste Singewettstreit der KPE mit Namen "Neu- Ulmer Meistersinger" statt.

Am 26.8.2003 wird der Dachverband der KPE, die UIGSE-FSE als "internationale private Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts" duch den Päpstlichen Rat für die Laien offiziell anerkannt.

Als im Sommer 2004 Presseberichte über eine Verbindung zwischen der KPE, der SJM und den Vorfällen im Priesterseminar von Sankt Pölten veröffentlicht wurden distanzierte sich die Deutsche Bischofskonferenz nach einer Anfrage der ARD-Sendung Monitor (Fernsehmagazin) offiziell von der KPE. Die Redaktion erhielt die Antwort, dass die KPE kein "offiziell anerkannter Jugendverband" ist, also nicht im BDKJ organisiert ist. Da die KPE-Gruppen länder- bzw. diözesenweise organisiert sind, besteht der Kontakt auch nicht zur überregionalen deutschen Bischofskonferenz, sondern jeweils zu den Ordinariaten der jeweiligen Diözese.

Ende 2004 verließen mehrere Gruppen und große Teile der bisherigen Bundesführung die KPE-Ö, da ihrer Meinung nach der deutsche Verband – insbesondere Andreas Hönisch – versuchte größeren Einfluss in der österreichischen Organisation zu gewinnen.

Im August 2007 nehmen ca. 80 Pfadfinderinnen und Pfadfinder an dem internationalen Treffen Euromoot (insgesamt ca. 3000 Teilnehmer) in der Slowakei und Polen teil.

Kritik an der KPE

Die Kritik an der KPE betrifft im Wesentlichen drei Punkte, nämlich

  • die Formen der Glaubensvermittlung,
  • die Zusammenarbeit mit katholisch-fundamentalistischen Gruppen
  • und die Abkapselung von der restlichen Umwelt.

Die Vermittlung von Glaubensinhalten betreffend, wird der KPE vorgeworfen, dass sie auf ihre Mitglieder Zwang ausübe, sich an religiösen Übungen zu beteiligen. Dies betreffe insbesondere die Aufforderung zum regelmäßigen Besuch von Beichte und heiliger Messe. Teilweise würden außerdem jüngeren Pfadfindern Schreckensbilder der Hölle geschildert. Auch die sehr intensive Verehrung der Gottesmutter Maria wird - obwohl von Papst und Kirche empfohlen - kritisiert. Durch die Bundesführung angeregte Mahnwachen vor Abtreibungskliniken und Sühneprozessionen gegen aus ihrer Sicht blasphemische Filme runden für die Kritiker das Bild ab.

Als Beleg für die Einbindung in einen katholisch-fundamentalistischen Zusammenhang wird vor allem die SJM genannt, die mit konservativen katholischen Gruppen, unter anderem der Priesterbruderschaft St. Petrus, der Aktion Leben und Una Voce, zusammenarbeitet. Ihnen werden Kontakte zu Lefebvre-Anhängern und dem Engelwerk nachgesagt.

Insbesondere aus der Pfadfinderbewegung wird die starke Abschottung der KPE gegenüber anderen Gruppen kritisiert. Bis in die 1990er Jahre nahm die KPE noch an verschiedenen gemeinsamen Veranstaltungen teil oder führte sie selbst durch. Seitdem hat sich die KPE als Verband nahezu vollständig aus der deutschen Pfadfinderbewegung zurückgezogen, nur wenige Gruppen halten noch Kontakt zu der KPE nahe stehenden Pfadfindern (beispielsweise ESM, EPE).

Schriften

"Pfadfinder Mariens": Die Zeitschrift erscheint viermal jährlich und richtet sich an Eltern und Freunde der KPE.

"Spur": Jugendzeitschrift der KPE: Berichte aus den Gruppen, Landesverbänden,Bund und dem Dachverband UIGSE, Tips für die Gruppenstunden, Spielideen, Pfadfinderwissen, Pfadfindertechnik, Pfadfindergeschichte, Rätsel, Grundlegendes für den Bund (Geschichte des Bundes, Kluft, Tracht...), Artikel zu Religion, Kirche, Pädagogik, Pfadfinderpädagogik, Geschichte.

"Jugendkurier": Zeitschrift der KPE-Österreich: Berichte aus den Gruppen, Bund und dem Dachverband UIGSE, Tips für die Gruppenstunden, Spielideen, Pfadfinderwissen, Pfadfindertechnik, Pfadfindergeschichte, Rätsel, Grundlegendes für den Bund (Geschichte des Bundes, Kluft, Tracht...), Artikel zu Religion, Kirche, Pädagogik, Pfadfinderpädagogik, Geschichte mit Dschungelpost: Beilage für Wölflinge.

Dr. Alfred Pokorn, Günther Walter: Pfadfinderhandbuch, 221 Seiten: Pfadfindertechnik und Pfadfinderwissen

Günther Walter: Deine Sippe, Kornett

Bundesführung der KPE: Zeremoniell für die Wölflings-,Pfadfinder-/Pfadfinderinnen-und Rover/Ranger-Stufe.

Bundesführung der KPE (Hrsg.): Raider und Rover, 1. Auflage 1991, 63 Seiten, nach dem französischen „Livret du Pilot“ bearbeitet von Günther Walter, ISBN 3-924413-07-X

Der Weg durch den Dschungel-Erprobungen für die Wölflingsstufe

Die Sippe ruft dich

Lieder für Rover

Spuren zum Ziel-Erprobungen der Pfadfinderstufe

Die Pfadfinderliteratur der KPE erscheint im Verlag des Ordens SJM ([1]). In diesem Verlag erschien auch das Buch Otto Maier:"Ganz sicher nicht katholisch-Ein Weißbuch der BDKJ und seine Mitgliedsverbände" (325 Seiten,1.Auflage 1997 ISBN 3-93426-00-2). Dieses Buch kann als Kampfschrift gegen den BDKJ und die DPSG gesehen werden.

Literatur

  • Andreas Hönisch: Liebe Freunde von Pfadfinder Mariens. 1. Band. SJM-Verlag, Meckenheim 2001. ISBN 3-932426-20-7
  • Bundesvorstand der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (Hrsg.): Arbeitspapier mit Dokumenten zum Phänomen der „Katholischen Pfadfinderschaft Europas“ (KPE) sowie zu neueren Entwicklungen im Spektrum katholischer Splittergruppen. Georgs-Verlag, Neuss 1994
  • Hans Gasper: Priesterbruderschaft St. Petrus, Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE), Servi Jesu et Mariae (SJM). Impulse für die pastorale Arbeit Nr. 19, Wien (Pastoralamt) 1995

Weblinks


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Einzelnachweise

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