Hamburger Singewettstreit
Hamburger Singewettstreit
Der Hamburger Singewettstreit (kurz: HaSiWe) ist eine traditionsreiche, überbündische Veranstaltung, auf der sich junge Menschen aus vielen bündischen, Pfadfinder*innen- und ähnlichen Organisationen aus ganz Deutschland und manchmal auch aus dem Ausland in der Sangeskunst messen. Er findet meistens Ende Februar in Hamburg statt.
Der HaSiWe gehört zu den bedeutendsten Veranstaltungen der bündischen Musikszene und wird von einem überbündischen Vorbereitungskreis organisiert.
Geschichte
Der erste Hamburger Singewettstreit fand im Jahr 1978 statt. Seitdem hat sich die Veranstaltung zu einem festen Bestandteil der bündischen Jahresplanung entwickelt. Über die Jahrzehnte hinweg hat der HaSiWe zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen inspiriert, neue Lieder zu schaffen und die bündische Singkultur lebendig zu halten.
Traditionell findet der Singewettstreit Ende Februar im Audimax der Universität Hamburg statt. Im Jahr 2025 musste die Veranstaltung jedoch ausnahmsweise im Mai stattfinden, da der Audimax aufgrund von Renovierungsarbeiten im Febuar nicht zur Verfügung stand. Der HaSiWe hat daher versucht auf eine alternative Location auszuweichen, um den HaSiWe doch noch im Febuar veranstalten zu können, welches leider nicht geklappt hat
Ablauf
Das Singewochenende beginnt am Freitagabend mit der Vorfeier, die von der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Pfadfinder*innenverbände e.V. (AHP) organisiert wird. Hier stimmen sich bereits viele Teilnehmende auf das musikalische Wochenende ein.
Am Samstag findet der eigentliche Singewettstreit statt. Die teilnehmenden Gruppen treten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Dadurch werden Altersstruktur und die jeweiligen Gruppenkonstellationen berücksichtigt. Die Details hierzu finden sich in den offiziellen Teilnahmebedingungen. In einer Vorentscheidung ermittelt eine Jury die besten Gruppen, die dann am Abend im Hauptprogramm auf der Bühne auftreten.
Der Singewettstreit wird traditionell von einem Markt begleitet. Dort können sich Besucher*innen über interessante Projekte informieren oder auch seltene bündische Ausrüstung wie Liederbücher, Lederhosen oder Kochgeschirre erwerben.
Am Samstagabend folgt die Nachfeier, organisiert vom HaSiWe-Team selbst. Dort wird gesungen, getanzt und gemeinsam gefeiert – oft bis tief in die Nacht.
Da die Eintrittskarten sehr begehrt sind, gibt es einen Kartenvorverkauf.
Grundsätze und Haltung
Der Hamburger Singewettstreit wird von Menschen aus unterschiedlichen Bünden gestaltet und getragen. Diese Vielfalt ist eine große Bereicherung. Nicht die Festlegung auf einen Stil, sondern die Offenheit gegenüber verschiedensten Ausprägungen bündischer Kultur gehört zum Charakter des Singewettstreits.
Der Hamburger Singewettstreit versteht sich als:
- einen Spiegel bündischer Singkultur über Jahrzehnte und über Bundes- und Landesgrenzen hinaus
- einen Treffpunkt für unterschiedlichste bündische Gruppen: Wandervögel, Jungen-/Mädelschaften, Pfadfinder*innen und viele mehr
- einen Marktplatz lebendiger Singekulturen – von Volkslied über Shanty bis zum Fahrtenlied
- eine Bühne für Herausforderung, Glück und Originalität
Der Hamburger Singewettstreit möchte:
- viele Gruppen aus allen Regionen zum Mitsingen und Mitstreiten einladen
- gutes, anspruchsvolles Singen fördern
- neue Ideen willkommen heißen
- ausgetretene Pfade verlassen und andere dabei mitnehmen
- bündische Gruppen zu authentischem Singen herausfordern
- Impulse in die Gruppen zurückgeben
- die Menschenwürde achten
- weder Minderheiten noch Volksgruppen diskriminieren
Sofern Gruppen oder Einzelpersonen durch ihr Handeln auf bündischen Veranstaltungen, durch Publikationen in Bundesmedien oder interne Veranstaltungen deutlich machen, dass sie diese Grundsätze nicht teilen, schließt der Vorbereitungskreis sie von einer aktiven Teilnahme im Vorwege aus und wird ggf. von seinem Hausrecht Gebrauch machen.
Abgrenzung gegenüber rechtsextremen Tendenzen
Der Vorbereitungskreis beobachtet mit Sorge die Versuche rechtsextremer Gruppierungen, sich in die bündische Szene zu drängen, um soziale Akzeptanz zu gewinnen. Der Hamburger Singewettstreit distanziert sich ausdrücklich von diesen Gruppen und betrachtet sie nicht als Teil der bündischen Szene.
Ihnen wird die aktive Teilnahme – etwa durch Marktstände oder Bühnenauftritte – verweigert. Zwar kann die politische Meinung einzelner Zuschauer*innen nicht überprüft werden, der Vorbereitungskreis betont jedoch den Anspruch auf ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander. Der HaSiWe ist eine bunte, tolerante und überbündische Veranstaltung.
Bei Problemen oder kritischen Situationen ist umgehend der Vorbereitungskreis zu informieren. Eigenmächtiges oder gar gewalttätiges Handeln wird nicht toleriert.
