Österreichischer Pfadfinderbund: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Januar 2007, 03:37 Uhr

Allgemeines

Der Österreichische Pfadfinderbund ist ein Pfadfinderbund in Österreich. Er ist keinem Dachverband angeschlossen. Er ist in der Bundesjugendvertretung (=Vertretung der Jugendverbände) vertreten. Der ÖPB ist ein interkonfessioneller Verband.

Geschichte

Gegründet: 1914, wiedergegründet 1949/50 Gründer ist "Papa" Emmerich Teuber.

1919 findet in Schloss Prunn ein großes Treffen der „Bündischen“ Ehrneurer statt. Besser bekannt unter dem Namen "Deutscher Pfadfindertag". In der Folge dieses Ereignisses entstehen z.B. die Neupfadfinder ([.Vom ÖPB nehmen einige Führer teil, die wertvolle Beiträge liefern. So wird das "ÖPB Gelöbnis" zum "Prunner Gelöbnis". Das bündische Gedankengut beeinflusst den ÖPB bis heute. Der Interessenkonflikt zwischen den „Bündischen“ und „Traditionalisten“ konnte durch das Engagement „Papa“ Teubers und durch Ausprachen gelöst werden.

1922 erhielt der ÖPB die internationale Anerkennung. Der ÖPB ist auf den Jamborees in Dänemark,England, Ungarn und Holland vertreten. 1931 richtet er die Internationale Konferenz in Baden aus, gleichzeitig findet ein Bundeslager statt. 1936 wurde der ÖPB in das "Österreichische Jungvolk" eingegliedert.

1938 der ÖPB wird verboten. Der Verbotsbefehl wurde mehrmals wiederholt.

Pfadfinderführer wie z.B. der Internationale Komisär Fritz Tofler, Max Kellner, Hans Singer, Hans Ungar, Karl Ponger werden in den KZ-Lagern inhaftiert. "Papa Teuber" wird gemeinsam mit Dr.Alexander Lion der Prozess gemacht. Der Bezirksführer von Innsbruck und Bruder von "Papa" Teuber wählt mit seiner jüdischen Gattin in Leutasch den Freitod um sich und seine Frau vor dem KZ zu retten. LFM Thorby Wörndle wird in München hingerichtet.

Pfadfinder des ÖPB wählen auch die Flucht ins Ausland. So entsteht z.B. in Großbritannien aus ÖPB und ÖPK St.Georg Pfadfindern die "Austrian Scouts in Great Britain". Der ÖPB Führer Prof.Kurt Fischer wurde International Commissioner der Pfadfinder in Haiti.

1945 verständigen sich Vertreter der Vorkriegsbünde (ÖPB und ÖPK St.Georg)einen gemeinsamen Verband zu gründen-"Pfadfinder Österreichs".

1949/50 wird der ÖPB von einigen ÖPB Führern, nach Streitigkeiten neu gegründet.

Am 11./12.3.1950 wird der ehemalige Wiener LFM des ÖPB Dadi Prochazka zum Bundesfeldmeister des ÖPB gewählt. Ab April erschien wieder die Pfadfinderzeitung des ÖPB "Unser Weg".

Nachdem sich der BFM der "Pfadfinder Österreichs" Dipl.Ing.Robert Ulrich, der selbst in seiner Jugend Pfadfinder des ÖPB war und Ehrenkorpsführer im ÖPB war, sich vergeblich um internationale Anerkennung bemüht hatte trat er von seinem Amt zurück.

Auch Col.Wilson vom Weltbüro der Pfadfinder und Peter Baden Powell bemühten sich um die internationale Anerkennung des ÖPB und besuchten z.B. das Bundeslager "Salzkammergut" 1951.

Am Dritter Freideutscher Jugendtag am Hohen Meißner 1963 war der ÖPB vertreten.

1972 kauften 11 ehemalige Gruppenführer des ÖPB die Burgruine Streitwiesen. Als Folge entstand die "Jugendburg Streitwiesen"(Website).Der "Bund zur Errichtung und Erhaltung einer österreichischen Jugendburg" ist heute Träger des Projekts "Jugendburg Streitwiesen".


Anzumerken ist das im ÖPB vor dem 2.Weltkrieg verhältnismäßig viele Juden aktiv waren und teilweise ihre eigenen Gruppen bildeten. Von 1956-72 war der Hashomer Hatzair Wien als II.Kolonne Teil des ÖPB.

Siehe auch: Geschichte der PPÖ

Bundesabzeichen

Bundesabzeichen 1926-1938 und ab 1950

Lilie steht für:

· Gleich einem Kompass, der immer Nord anzeigt, sollen Pfadfinder bei Tag und Nacht auf unbekannten Gebiet sich orientieren können bzw. einer Kompassnadel gleichen, die immer nur in eine Richtung weist.

· für die Pfadfinderbewegung

Rot-weiss-rote Grund steht für das Bekenntnis zur Republik Österreich.


Bundesfeldmeister

seit 1950: 1950-1982 Karl Prochazka 1983-1985 Viktor Suchanek 1986-1992 Judith Frisch-Wurth 1993-1994 Franz Plöb 1995-1996 Wolfgang Sterba 1997-1999 Karl Heinz Flach 2000- Ing.Ewald Brauner

Mitglieder

Der ÖPB hat ca.3000 Mitglieder. Er ist damit der 2.größte Pfadfinderbund in Österreich nach den PPÖ.

Verbreitung

heute v.a. Wien, Niederösterreich und Kärnten.

Vor dem 2.Weltkrieg:auch in Tirol (LK Tirol unter LFM Thorby Wörndle), der Steiermark und Salzburg (z.B. Gruppe Oberndorf unter FM Rasp).

Altersgruppen/Altersstufen

Sparten genannt.

Wölflinge (6-ca.11 Jahre)

Pfadfinder(innen)(11-16/17 Jahre)(siehe Pfadfinderstufe).

Rover (ab 16/17-25)

Gilde (25-???)

Bundeslager

Lagerabzeichen des ÖPB Bundeslager 1951

z.B. Salzkammergut 1951, Nibelungenlager 1965 ,Ostarrîchi 1996

Bundesheim des ÖPB

Bundesheim des ÖPB ist die Strandburg Silbersee, in Höflein an der Donau. Es ist sowohl Lagerplatz als auch für Seminare geeignet.

  • (Website) Herberge Höflein-Bundesheim des ÖPB

Schriftum

Bundeszeitschrift des ÖPB ist "Unser Weg".


Verhältnis PPÖ-ÖPB

„In den frühen fünfziger Jahren spalteten sich aus persönlichen und politischen Motiven ein „Österreichischer Pfadfinderbund“ (ÖPB) und die „Europa Pfadfinder“ (kurz „Euro-Scouts“) vom Gesamtverband ab.“(WPP: Arbeitsunterlagen zum AK2 , 1/79, Eigenvervielfältigung,S.3)

Es bestanden aber weiterhin Kontakte zur PÖ bei den PÖ bzw.PPÖ so nahmen ÖPB Mitglieder am Jamboree 1957, 1975, 1983, 1987,1991 und 1999 teil. Führer des ÖPB nahmen an den Gilwellkursen der PÖ bzw. PPÖ teil Auch an der 2. Konferenz der deutschsprachigen Verbände (1972) nahmen der ÖPB und ebenso der „Österreichische Pfadfinderinnenverband St. Georg“ als „Beobachter teil. Es gab auch immer wieder Einigungsversuche die von Peter Baden-Powell und Cornell Wilson gefördert wurden. „In einer Resolution anlässlich der 20.Vollversammlung des ÖBJR am 25.11. (1972-Anm. d. Verf.) forderten die Pfadfinderverbände Maßnahmen der Regierung zur Anhebung des Bewusstseins der Öffentlichkeit über die Bedeutung der außerschulischen Erziehungsarbeit der Jugendverbände. Weiters wurde eine staatlich geförderte Ausbildung der Jugendleiter gefordert. ÖPB und PÖ verkündeten eine Verstärkung ihrer Kontakte und Zusammenarbeit, jedoch bei Wahrung der Eigenständigkeit der Verbände.“ (Ing. Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2. Auflage, Wien 2004,S.219)

Lange hat es dann gedauert bis: „Auf Grund eines Beschlusses der Bundesführertagung des ÖPB 1994 erging der Auftrag, ein Kontaktkomitee zu bilden und mit den PPÖ in Verhandlung über eine offizielle Zusammenarbeit zu treten. Die Hauptziele des ÖPB bei den PPÖ und umgekehrt, keine negative Meinungsbildung, Aussagen und Aktivitäten sowie aktives Miteinander bei Unternehmungen der jugendlichen Mitglieder.“(Ing. Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2.Auflage,Wien 2004 ,S.252)

So nahmen Pfadfindergruppen des ÖPB z.B. am Niederösterreichischen Landeslager „4anaund“ teil.

Verhältnis ÖPB-Pfadfinder Gilde Österreichs

Die Pfadfinder Gilde Österreichs ist ein Verband für erwachsene Pfadfinder. Freundschaftliche Beziehung bestehen zu ÖPB und PPÖ und Unterstützung der Jugendarbeit beider Verbände wird unterstützt. Die Mitglieder kommen aus ÖPB und PPÖ, sowie Quereinsteiger.

Es gibt Gilden im ÖPB, die Teil der Pfadfinder Gilde Österreichs sind (z.B. die Pfadfindergilde Mannschaft XVIII), auch die Georgs-Gilde Wien kommt aus dem ÖPB und ist dem ÖPB deshalb sehr verbunden.

Sondereinheiten

Im ÖPB in der ersten Republik gab es Reiterkorps,Fliegerpfadfinder (Segelflieger) und Flußpfadfinder. Die Gruppe in Erl/Erlerberg (Tirol) wird in der Festschrift des ÖPB von 1937 als "Bergpfadfinder" bezeichnet.

Das Flieger-Ass Robert Kronfeldwar Gründer der Fliegerpfadfindergruppe FSG 1 in Wien, die Gruppe besaß zwei Segelflugzeuge Pfadfinder I+II. Er nahm am Lager der Fliegerpfadfinder beim Jamboree 1933 in Ungarn teil.


In den 60er Jahren gab es wieder Fliegerpfadfinder im ÖPB. Es waren Rovergruppen die sich der Segelfliegerei widmeten.

Ein Beispiel für heutige Sondereinheiten wären die Funker im ÖPB. Zu nennen wäre z.B. der Radio Club 68 [1].

Der ÖPB und das Jamboree 1951 in Österreich

Der ÖPB wurde eingeladen drei Trupps in Jamboree zu senden (vgl."Unser Ziel" Juli 1951,S.6)

"Zur gleichen Zeit des Jamborees hielt der ÖPB sein Bundeslager "Salzkammergut" in Schwarzenbach am Wolfgangsee und ein Wölflingslager in der Bundessportschule Obertraun am Hallstättersee ab. Obwohl der ÖPB außerhalb des Jamboreegeländes, jedoch innerhalb der "Bannmeile" lagerte, forderte Lagerleiter Ing.Adolf Klarer durch eine Anzeige bei den Sicherheitsbehörden eine Auflösung des Lagers. Dies konnte jedoch durch Intervention Karl "Dadi" Prochazkas beim Innenministerium verhindert werden. (Innerhalb der "Bannmeile" konnten die PÖ rechtlich ein Lagerverbot nur für Gruppen desselben Verbandes[...] aussprechen. Auf Intervention des Internationalen Büros nahmen schließlich alle 346 Lagerteilnehmer des ÖPB an der Eröffnungsfeier des Jamborees teil."(Ing. Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2. Auflage, Wien 2004,S.179)

Adolf Klarer verspielte mit der Anzeige sein Ansehen beim Internationalen Büro. (vgl.(Ing. Kurt Pribich: Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2. Auflage, Wien 2004,S.205)


Der Direktor des Internationalen Büros Col.Wilson und der Sohn des Gründers Peter Baden-Powell besuchten das Lager des ÖPB.

Siehe auch: 7th World Jamboree

Berühmte Mitglieder

für die Pfadfinder und Jugendbewegung:

Alexej "Axi" Stachowitsch (Wovon reden wir eigentlich? Definitionen und Bemerkungen für bündische Gespräche-Versuch eines Bündischen Lexikons)



Weblinks

Literatur

  • Prof.Ing.Kurt Pribich:Logbuch der Pfadfinderverbände in Österreich,2.Auflage 2004, Eigenverlag derPfadfinder-Gilde Österreichs
  • DFM Franz Schückbauer:Die Pfadfinderbewegung in Österreich-Werden,Wachsen,Wirken,Allzeit Bereit-Verlag,Wien 1956
  • "Unser Weg"-Die Pfadfinderzeitung,Festnummer März 1937
  • "Unser Weg" Sonderdruck: Aus vergangenen Tagen-Ein wenig Geschichte des ÖPB,1928