Boy Scouts of America

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In den Vereinigten Staaten sind die Boy Scouts of America (BSA) die mit Abstand größte Pfadfinderorganisation für Jungen. Im Jahr 2007 waren 2,9 Mio. Mitglieder zwischen 6 und 21 Jahren in Pfadfindergruppen der BSA angemeldet. Davon ist der überwiegende Teil männlich, da die „klassischen“ Gruppierungen Meute und Trupp seedukativ sind; Mädchen ab 14 Jahren können Mitglied in speziellen koedukativen Einheiten werden. Erwachsenen Frauen steht prinzipiell jede Leitungsposition offen.

Anders als in den meisten deutschen Pfadfindergruppierungen sind die erwachsenen Leiter und Mitarbeiter der BSA zum großen Teil Väter oder Mütter von jugendlichen Mitgliedern.

Stufenprogramme

Jungen zwischen 6/7 und 10/11 Jahren heißen Cub Scouts. Cub Scouting enspricht in etwa der Wölflingsstufe; die Großgruppe nennt sich pack, vergleichbar mit der deutschen Meute. Die Meute besteht aus mehreren altershomogen Kleingruppen (dens) für Tiger Cubs („Tigerjunges“ – 1. Klasse), Wolf Cub Scouts (2. Klasse), Bear Cub Scouts (3. Klasse) oder Webelos Scouts (4. und 5. Klasse). Kleingruppensprecher, Leitwölfe oder ähnliches gibt es nicht. Das Programm dieser Altersstufe ist sehr familienorientiert, d. h. Eltern und sogar Geschwister können und sollen an bestimmten Aktivitäten teilnehmen.

Das Kernprogramm Boy Scouting nimmt Jungen ab 10/11 Jahren auf. Boy Scouts sind in Trupps (troops) organisiert, die wiederum in Patrouillen (patrols) unterteilt sind. Die Mitglieder der Patrouille wählen einen Patrouillenführer, außerdem gibt es noch erwachsene Leiter. Die Mitgliedschaft im Trupp endet spätestens mit dem 18. Geburtstag.

Eine Roverstufe gibt es nicht. Für ältere Jungen gibt es das Venturing-Programm, hier sind übrigens unter anderem auch die Sea Scouts (Seepfadfinder) beheimatet. Venturing ist ein eigenständiges koedukatives Programm für Jugendliche zwischen 14 und 21. Ein männlicher Venturer kann also vor seinem 18. Geburtstag gleichzeitig Boy Scout in einem Trupp sein. Venturers sind in Crews organisiert.

Besonderer Status

Die BSA hat 1916 vom Kongress der Vereinigten Staaten als „patriotische Organisation“ per Bundesgesetz einen besonderen Status erhalten. Dieser ist zum einen Symbol für die Anerkennung ihrer Arbeit; erwähnenswert ist vor allem auch die Gewährung exklusiver Rechte an von der Organisation gebrauchten „Wörtern oder Wendungen“. Diese Regelung trägt bis heute nicht unerheblich zu Monopolstellung der BSA als Pfadfinderverband bei, da u. a. „Scouting“ und „Boy Scout“ seitdem geschützte Begriffe sind. Dieses Recht wurde 2008 von einem Gericht erneut bestätigt. Der Gründer einer alternativen Organisation hatte dagegen geklagt, nachdem er vergeblich versucht hatte, den Namen „Youthscouts“ als eigene Marke schützen zu lassen.

Kritiker bemängeln, dass der Sonderstatus nicht mit dem Antidiskriminierungsgesetzen der Vereinigten Staaten vereinbar sei, da die BSA bekennende Homosexuelle und Atheisten bzw. Agnostiker kategorisch von der Mitgliedschaft ausschließt.

Quellen

Weblinks