Geschichte der PPÖ

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1910: Der Lehrer Georg Pfligersdorfer setzt Alexander Lions "Pfadfinderbuch" an der "Übungsschule des Wiener Neustädter Lehrerseminars" für die Jugendbeschäftigung ein. Zur gleichen Zeit verwendet der Lehrer Willy Teuber in der „Militär-Erziehungs- und Bildungsanstalt Straß“ in der Steiermark das englische Original "Scouting for Boys", das vom Kriegsministerum als "Beschäftigungsbuch" empfohlen wird.

1911: In Wien gründet der aus Ungarn stammende Priester Priester A.Köhler das "Pfadfinderkorps St.Georg" an der Knabenbeschäftigungsanstalt der Baronin Wulff-Stael.

1912: Emmerich "Papa" Teuber (Willys Bruder) gründet in Wien aus sechs Mitgliedern des in Auflösung begriffenen Erdberger Knabenhortes die erste "Pfadfinderkompagnie", der bald zwei weitere folgen und das "Wiener Pfadfinderkorps" bildeten. In Tulln gründet Eduard Weber das Pfadfinderkorps "Erzherzog Albrecht".

1913: In Vorarlberg folgen durch den Fabrikanten Hämmerle Pfadfinderkorps in Dornbirn, Bludenz und Lustenau. In Graz beginnt das "Pfadfinderkorps St. Georg" mit seinen Aktivitäten. Es entstehen die ersten Mädchengruppen.

1914: Gemeinsam mit Gruppen, die sich in Galizien und Böhmen gebildet haben, schließen sich diese Pfadfinderkorps auf Initiative von "Papa" Teuber zum "Österreichischer Pfadfinderbund" zusammen. Zur selben Zeit entstehen auch etliche Mädchen-Korps.

1914-1918 Hilfsdienste der Pfadfinder und Pfadfinderinnen u.a. beim Roten Kreuz, am Hof mehrere Erzherzöge und beim "Witwen und Waisenfonds".

1916-1918:In Neulengbach/Niederösterreich finden die ersten Pfadfinderlager statt. Es nehmen Pfadfinder aus dem ganzen "alten" Österreich daran teil.

1917: Mitgliederzahl ca. 3.450 (3.150 männlich – 300 weiblich). Der "Österreichische Pfadfinderbund" erhält das Recht die Kaiserkrone im Abzeichen zu führen.

Nach 1918 sind reichsdeutsche Pfadfinderbünde in Österreich aktiv z.B. Neupfadfinder, Deutscher Pfadfinderbund, Kolonialpfadfinder. Es kommt zu Übertritten von ÖPB-Gruppen zu deutschen Bünden.

Außerdem muss der Verband neu strukturiert und wieder aufgebaut werden: Die Gruppen in den ehemaligen Kronländern lösen sich entweder auf oder bilden eigene nationale Verbände. Die politischen Veränderungen machen eine Neuorientierung des ÖPB nötig.Es mußten neue Förderer gefunden werden den das Herrscherhaus, der einst mächtige Adel und das Militär konnten diese Funktion nicht mehr erfüllen.

Im Frieden von St.Germain sollten die Pfadfinder gar verboten werden, aber Proteste der skandinavischen Pfadfinder konnten es verhindern.

1919 am "Pfadfindertag" in Schloss Prunn nehmen einige Führer des ÖPB teil und können wichtige Beiträge zum Prunner Gelöbnis liefern. Die Österreicher laden nach Neulengbach zu einer Aussprache ein, die im September stattfindet.

1922: Österreichische Pfadfinder sind erstmals auf einer internationalen Konferenz vertreten.(Gründung von WOSM) "Papa" Teuber wird ins IC gewählt.

1926: 1926 spalten sich 19 katholische Gruppen unter der Leitung von Adolf Klarer vom Pfadfinderbund ab und bildeten das "Österreichische Pfadfinderkorps St. Georg (ÖPK)". Beide Organisationen werden von der WOSM anerkannt. In diese Zeit fällt auch die Feier des Muttertages durch die Pfadfinder, anfangs zur Ehre der Mutter des Bundespräsidenten.

1931: Erste internationale Pfadfinderkonferenz auf österreichischem Boden in Baden bei Wien.

1938 - 1945: Mit dem Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland werden alle Pfadfinderverbände verboten oder ihre Tätigkeit untersagt. Ein eigenes Sonderkommando der Geheimen Staatspolizei führt von Berlin aus die Auflösung durch. Heime und Eigentum werden beschlagnahmt und eine große Anzahl der in Österreich verbliebenen Pfadfinderführer wird aus ihren Beschäftigungsverhältnissen entfernt, verfolgt und inhaftiert.Viele Pfadfinder gehen ins Ausland. So entstehen z.B. die "Austrian Scouts in Great Britain" oder die "United Rover" aus deutschen und österreichischen Flüchtlingen in Shanghai.

1946: Gemeinsamer Neubeginn des "Österreichischen Pfadfinderkorps St. Georg (ÖPK)" und des "Österreichischen Pfadfinderbundes (ÖPB)" unter der Bezeichnung „Pfadfinder Österreichs (PÖ)“, die noch im selben Jahr durch den Weltverband WOSM anerkannt werden.


1948: Gründung "Bund österreichischer Pfadfinderinnen"

1949/50:Es kommt zur Abspaltung ehemaliger ÖPB-Führer, die erneut den ÖPB gründen, damit allerdings die internationale Anerkennung des Weltverbandes verlieren. Col.Wilson (Weltbüro) und Peter Baden-Powell bemühen sich um Einigung. Ebenso spalten sich unter FM Walter Perko-Greifenbühl sowie sein Bruder Friedrich und weiter Führer mit ihren Gruppen von den PÖ ab und bilden den "Neutralen Pfadfinderverband". Aus diesem Verband entsteht die Europa-Pfadfinderbewegung Wikipedia Artikel, deren Wurzel die österreichischen Europa-Scouts sind.

1950: Gründung "Östereichischer Pfadfinderinnenverband St.Georg" (ÖPVSG)- ca. 200 Mitglieder

1951: 7th World Jamboree - Erstes und bisher einziges Weltjamboree in Österreich (Bad Ischl - Oberösterreich)

1953: Das Bundeszentrum Wassergspreng wird von den PÖ erworben.

1955: Nach dem vollständigen Abzug der Allierten Truppen am 26.10., wird dieser Tag in der Folge von den Pfadfindern als "Tag der österreichischen Fahne" gefeiert und später zum Nationalfeiertag.

1956: Hilfe für Ungarnflüchtlinge durch Pfadfinder von PÖ,ÖPB und den Europa-Scouts.Es entstehen ungarische Gruppen innerhalb der PÖ.(siehe:Ungarische Pfadfinder im Ausland)

1957: nimmt WAGGGS den Österreichischer Pfadfinderinnenverband St. Georg als Mitglied(Associated Member) auf.-ca.437 Mitglieder. 30 Pfadfinderinnen nehmen am Weltlager der WAGGGS in England teil.

1960: Erste Pfadfinderlotterie

1961: Erstes Bundeslager der PÖ in Laxenburg (Niederösterreich), der ÖPVSG hat 641 Mitglieder.

1965:1.Bundeslager des ÖPVSG am Hintersee.

1969: Vollmitgliedschaft des ÖPVSG bei der WAGGGS und hat zu diesem Zeitpunkt 916 Mitglieder.

1970:2.Bundeslager des ÖPVSG in St.Georgen im Attergau.

1971: Zweites Bundeslager der PÖ in Ludesch (Vorarlberg)

1972: der 2. Konferenz der deutschsprachigen Verbände in Lengenfelden bei Salzburg

1976: Vereinigung von PÖ und ÖPVSG zu den "Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ)". Bis heute einzige Pfadfinderorganisation Österreichs, die von den Weltverbänden WOSM und WAGGGS anerkannt ist.

1981: Drittes Bundeslager "AJA - Austian Jamborette" in Rhein bei Graz (Steiermark), Pfadfinder des ÖPB und der PPÖ helfen im Erdbebengebiet in Süditalien in den Monaten Juli und August.


1991: Viertes Bundeslager "Donau '91" in Klosterneuburg (Niederösterreich)

1995:vereinbaren die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs und der Österreichische Pfadfinderbund einen Kooperationsvertrag.

Pfadfinderuniform seit 1996

1996 Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der PPÖ erhalten neue Pfadfinderuniformen u.a. weinrote Hemden, Baseballkappe statt dem Barett bei Caravelles/Explorern und Rover/Rangern, es gibt nur mehr einen grauen PfadfinderInnenhut statt einem braunen (Pfadfinder) und einem blauen (Pfadfinderinnen).


2001: Fünftes Bundeslager "b.open" in St. Gilgen (Salzburg), Lager "Gelebte Nachbarschaft-Alpe Adria-Ohne Grenzen", ein Gemeinschaftsprojekt von ZVEVA TABORNIKOV SLOVENIJE,CNGEI, AGESCI, DPSG und PPÖ LV Kärnten in Techuana/Kärnten .