Helmut König

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helm 1955 auf Großfahrt

Helmut Gerd König (*15.04.1930 in Bremen) (Fahrtenname helm) ist mit Herausgeber bekannter Liederbücher wie "Der Turm, Liedautor und war von 1968 bis 2001 künstlerischer Leiter des Independent-Labels THOROFON.

Leben und Werk

1936: Einschulung, dann Gymnasium (bis 1945 Lettow-Vorbeck-Schule, ab 1946 Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße in Bremen.) ab Mitte März bis 2. Mai 1945: Unterbrechung der Schulzeit durch Dienst im sog. "Deutschen Volkssturm". Flakhelfer Kampfeinsätze vor Bremen und bei Worpswede. 1949: Ablegen des Abiturs: 1949 bis 1955: Jugendleiter bei diversen bündischen Gruppen (Deutsche Jungenschaft). 1949 bis 1950: Bauhilfsarbeiter in Hamburg und Bremen

Helmut König studierte von 1950 bis 1955 in Kiel und Göttingen Germanistik und Geschichte für das Lehramt an Höheren Schulen. Danach war er als Verlagsassistent in Bad Godesberger Voggenreiter Verlag tätig, wobei er gleichzeitig an der Bonner Universität studierte. 1957 setzte er sein Studium in Göttingen bei Wolfgang Kayser, Karl Otto Conrady, Karl Bertau, Alfred Heuss, Percy Ernst Schramm u.a. fort. Er studierte nebenbei Philosophie, Pädagogik und Chorleitung. Im Rahmen der Entwicklungshilfe arbeitete er, entsandt vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst, von 1961 bis 1965 als Lektor an der University of Calcutta. 1964 gründete er am dortigen Sanskrit College die Deutsche Abteilung. König war von 1966 bis 1968 Referendar am Studienseminar Göttingen und bis 1990 an verschiedenen Gymnasien in Hessen und Niedersachsen als Gymnasiallehrer tätig.

1968 übernahm König ein kleines bündisches Schallplattenlabel 'THOROFON' und gründete daraus zusammen mit Freunden aus der Jungenschaft die eigene Schallplattenfirma THOROFON KG mit Sitz in Darmstadt und ab 1974 in Wedemark. Als künstlerischer Leiter wollte er jungen, noch unbekannten Künstlern eine Plattform bieten (so veröffentlichte er unter anderem Siegfried Fink, Michael Tröster, den Norddeutschen Figuralchor und das Orlando die Lasso Ensemble), zeitgenössische Musik fördern (unter anderem durch Erstaufnahmen von Berthold Hummel, Alfred Schnittke und Aaron Copland) und zu Unrecht vergessene Werke veröffentlichen. Er gab unter anderem die weltweit erste Einspielung des gesamten Klavierwerks von Max Reger heraus (für die „Editorische Leistung“ erhielt er einen persönlichen ECHO Klassik sowie die Weltersteinspielung des Brecht/Weill-Werks Der Ozeanflug. Besonders beachtet wurde seine Gesamtausgabe des Werkes von Louis Ferdinand von Preußen (1772–1806) mit der Uraufführung des op. 13, für die er aus den Quellen erst die Partitur erstellen musste. Daneben wurden auch Lieder mit Bezug zur Jugendbewegung, Folklore und Chanson herausgegeben, beispielsweise von Peter Rohland und Hai & Topsy. Für seine Editionen erhielt König bzw. THOROFON zahlreiche Auszeichnungen, so mehrmals den Preis der deutschen Schallplattenkritik und den ECHO Klassik (bzw. dessen Vorgänger, den Deutschen Schallplattenpreis) sowie 2007 den Leopold (Preis). 2001 verkaufte er sein Musilabel an BELLA MUSICA.

König schrieb und vertonte zahlreiche Lieder, so zum Beispiel Der Ring wird geschlossen und das Kirchenlied Herre Gott, o gib uns Frieden. Wolfgang Herbst (Hrsg.): Wer ist wer im Gesangbuch?. Vandenbroeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-50323-7

Seit 1985 ist war er Jurymitglied bei diversen Chorwettbewerben u.a. (Hamburger Singewettstreit, Würzburger Singewettstreit). 1997 wurde er in den Musikbeirat der Deutsche Nationalbibliothek berufen. 1995 wurde er zum Sprecher der International Federation of the Phonographic Industry gewählt und wurde von 1997 bis 2003 in den Vorstand der deutschen Landesgruppe der IFPI berufen. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck.

Helmut König ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Wedemark.

Veröffentlichungen von Liedern und Liedsammlungen

  • 1954 bis 1966 - Sammlung von Liedern der Jugendbewegung ("Bündische Jugend", "Wandervogel", "Freischar", "Jungenschaft") und mit Herausgabe des Liederbuches "Der Turm" in 11 Heften bzw. 2 Bänden (zusammen mit Konrad Schilling. Voggenreiter Verlag Bad Godesberg). Darin waren auch ca. 100 Lieder von Helmut König enthalten. Der Turm ist bis heute Standard-Liederbuch der Bünde und Gruppen der freien Jugendbewegung und ist heute, nach ca. 45 Jahren, immer noch im Markt. Damit reiht es sich in die Tradition von "Der Zupfgeigenhansl" (1913) und dem "Liederbuch St. Georg" Günther Wolff Verlag (1934) ein. Er wurde zu einer Grundlage für zahlreiche fremde Liederbücher von Jugendorganisatoren und Bünden. Das hier gebotene Material findet sich auch in vielen Schulliederbüchern wieder.
  • 1958 - Liedersammlung "Der Regenpfeifer" (mit Gerd Watkinson; Voggenreiter Verlag)
  • 1967 - Herausgeber der Sammlung "Chanson 67" (Voggenreiter Verlag), das wesentliche Stücke der inzwischen in Deutschland und weltweit entstehenden Chanson-Festivals (vornehmlich in Deutschland das "Festival Chanson Folklore" auf Burg Waldeck im Hunsrück 1964 bis 1969) zusammenzufassen versucht. Das Buch wird kein Erfolg, weil die Entwicklung der "68er-Generation" zu schnell voranschreitet, als daß sich ein Liederkanon fixieren ließe.
  • 1968 - Eine weitere Liedersammlung aus dem jugendbewegten Umfeld : "Der schräge Turm" (zusammen mit Konrad Schilling; Voggenreiter Verlag).
  • Im Zeitraum von 1954 bis 1970 entstehen mehr als 150 Lieder von Helmut König (eigene Texte und Melodien, ebenso Übertragungen ausländischer Lieder; sämtlich im Voggenreiter Verlag), die sich z.T. weit verbreiten und sich heute in vielen Liederbüchern finden. Helmut König versucht hier auch vor allem, Lieder aus fremden Kulturkreisen in die deutsche Liedkultur einzubürgern. Eines der Lieder von Helmut König wurde inzwischen in das "Evangelische Gesangbuch" der deutschen Evangelischen Kirchen aufgenommen.

Sonstige Veröffentlichungen

  • Monographie "Rote Sterne glühn - Lieder im Dienste der Sowjetisierung" (1958, 3. Auflage 1962; Voggenreiter Verlag Bad Godesberg). Eine Untersuchung, in welcher Weise Lieder und Musik in der SBZ / DDR instrumentalisiert werden, um die Staatsideologie zu verbreiten und durchzusetzen; zugleich eine kritische Theorie des politischen Liedes im Sozialismus.
  • "Sprechstunden der deutschen Geschichte" (zusammen mit Dr.Rudat und R.Nitschke) eine Schallplattenedition von 6 Langspielplatten im Verlag m + p Dr.Rudat. Es werden wesentliche Tondokumente der deutschen Geschichte von 1904 bis 1954 zusammengetragen und in einem ausführlichen Bild- und Textband kommentiert. Die Edition erhält den "Großen Deutschen Schallplattenpreis".
  • diverse Fachaufsätze in Zeitschriften

THOROFON

Siehe auch THOROFON Schallplattenprodukion

Literatur

  • Roland Eckert (Hrsg.): Der Ring wird geschlossen, der Abendwind weht. Festschrift für Helmut (helm) König. Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2010, ISBN 978-3-942476-07-2

Lieder / Vertonungen (Jugendbewegung)

Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

(alphabetisch nach Liedanfang)

A

  • Am roten Turm von Sabanca (Regenland), Worte: Hans Georg Stumpe
  • Aus grenzenlosen Weiten steigt die Nacht, Worte: Bastel Losch

D

  • Der Himmel herbstlich, groß und wunderbar (Der große Herbstritt), Worte: Jooschen Engelke
  • Der Ring wird geschlossen, der Abendwind weht
  • Die Berggipfel glühen, die Sonne steigt auf
  • Die Dämmerung fällt, wir sind müde vom Traben, Worte: K.A. Christel, Weise: K.A. Christel, Helmut König
  • Die Loreley, bekannt als Fee und Felsen, Worte: Erich Kästner
  • Die Pferde lahmen längst, doch wir marschieren, Worte: Fritz Mühlenweg nach Vorlagen aus China

F

  • Floret silva undique, Worte: Münchener Handschrift

G

  • George war darunter und John war dabei, Worte: Bertold Brecht

H

  • He o he, he o he, de blaue Flagge weit (Vitalienbrüder), Worte: K. Koppmann
  • Herre Gott, o gib uns Frieden
  • Höret des Rufers gebot gellend in dunkler Nacht, Worte: (leif) Heinz Schreiber

I

  • Ich denke an das Irrsal und den Harm, Worte: Manfred Hausmann
  • Im düstren Auge keine Träne (Weberlied), Worte: Heinrich Heine
  • Immer wandern wir im Kreise nach der alten Tänzer Weise

K

  • Kommen über fahlen Ufern, Worte: Werner Filmer

L

  • Laufeuchte Winde schweifen, Nachtvögel hört man überm Ried (Zunachten), Worte: Hermann Hesse
  • Leise singend auf dem Felsen (Feuerlied), Worte: tejo (Walter Scherf)

M

  • Mein kleines Feuer, sieh, ich breche Zweige (Abendlied eines alten Landstreichers), Worte: Jooschen Engelke (?)
  • Morgen fahr ich in das Land der blauen Berge, Worte: Ludwig Fußhoeller

P

  • Potz Tod und Teufel und Höllenbraus, Worte: Heinrich Diers

S

  • Seit du da bist, würde mich nicht wundern, Worte: Gisela Steineckert (?)
  • Sie schwingen über den bestirnten Häuptern (Tod der Jünglinge auf dem Schlachtfeld), Worte: Klabund (Alfred Henschke) nach Kiü-Yüan
  • Sind sie nicht pfuiteuflisch anzuschauen? (Sogenannte Klassefrauen), Worte: Erich Kästner
  • Spielen die Flöte, Trommeln zum Reigen, Worte: Jooschen Engelke
  • Springe, Pferdchen, du mein junger Adler (Duschkas Lied), Worte: Werner Bergengruen
  • Straßen auf und Straßen ab (Die Stunde der Orangen)
  • Ströme fließen von den Höhen durch die Täler, Worte: ottsch (Otto Leis)

U

  • Über den Wolken segelt eine Möwe (Möwe im Wind), Worte: gustl (Gustav Klinge)
  • Und wir stürmten Nausa, sternklar war die Nacht, Worte: Jürgen Oestreich
  • Unser Fahren wird kein Ende haben, Worte: Henning Meincke

W

  • Weiße Schwalben sah ich fliegen (Vogelschau), Worte: Stefan George
  • Wenn die Berge Schatten werfen (Laßt mich singen), Worte: Werner Filmer
  • Wind weht durch die Ebereschen
  • Wir bauen Schiffe stark und breit, Worte und Weise: Henning Meincke und Helmut König (?)
  • Wir trieben mit im Strom der Zeit (Schiff auf fremden Wogen)

Z

  • Zwei Totenschädel trafen sich (Die Mär von den beiden Totenschädeln), Worte: 1. Strophe mündlich überliefert, 2.-6. Strophe Helmut König
  • Zwischen Don und Woronesch (Karkoviak)

Weblinks

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