Raffball

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’’’Raffball’’’ ist eine Sportart, die vor einigen Jahren von Pfadindern aus Neumarkt (Bayern) erfunden wurde. Es ist eine Mischung aus Fußball, Rugby und vor allem Handball. Dass es ein von Pfadfindern erfundenes Spiel ist, zeigt sich vor allem daran, dass – obwohl es das Tackeln des Rugby übernimmt – eine rohe oder gar gewalttätige Spielweise absolut abgelehnt wird.

Das Spiel und seine Regeln

• Raffball lässt sich am besten auf einem Rasenplatz (od. Wiese) spielen, da Stürze hier am wenigsten Schmerzen bereiten. Aber auch ein Ascheplatz ist als Untergrund ok. Das Spielfeld sollte nach Möglichkeit nicht zu groß sein, da Raffball ein sehr laufintensives Spiel ist. Ein normales Fußballfeld ist deutlich zu groß, ein halbes reicht absolut aus.

• Die gesamte Spielfläche wird in drei Felder eingeteilt: die beiden Mannschaftsfelder (A, B) und das Spielfeld (C). Um das Tor herum wird ein Halbkreis gezogen, der so groß wie bei einem Handballtor sein sollte (Radius etwa 5m, das Hineinwerfen sollte nicht zu einfach, aber auch nicht unmöglich sein). Auf einem Ascheplatz lässt sich die Torlinie einfach (mit Kreide oder mit dem Fuß) einzeichnen. Auf einem Rasen bietet sich ein Seil oder ebenfalls Kreide an. Die Linie muss auf jeden Fall für alle Mitspieler gut sichtbar sein. Der Kreis darf wie beim Handball nur vom Torwart betreten werden.

• Als Spielgerät dient beim Raffball ein Ball. Dies sollte nach Möglichkeit (wegen des guten Handlings) ein Netball sein. Aber auch ein normaler Fußball reicht aus (aber das Werfen ist weniger komfortabel).

• Die Spieler teilen sich beim Raffball in zwei Mannschaften und einen neutralen Torwart auf. Bei mehr als zwei Teams stellt das nicht-spielende Team den Torwart. Andernfalls wechseln sich die Mannschaften mit dem Torwart ab. Maximal sollte eine Mannschaft aus 6 Spielern bestehen. Beide Teams müssen immer die selbe Anzahl an Spielern stellen.

• Vor dem Abschlag des Torwartes müssen beide Mannschaften hinter der Linie ihres Mannschaftsfeldes sein. Ein vorzeitiges Verlassen des Mannschaftsfeldes wird durch ein Freekick geahndet.

• Ein Spiel dauert 12 Minuten und wird in der Mitte durch eine kurz Pause unterbrochen, nach der die Mannschaften ihre Mannschaftsfelder tauschen. Es wird angepfiffen und beendet durch den neutralen Schiedsrichter, der im Idealfall aus einer der nicht-spielenden Mannschaften kommt, aber auch von einem der spielenden Teams gestellt werden kann. Die Entscheidungen des Schiedsrichters sind von den Spielern nicht anfechtbar. Er kann sich lediglich nach dem Rat des ebenfalls neutralen Torwart richten.

• Beim Raffen ist es erlaubt, den Ball sowohl mit der Hand, als auch am Fuß zu führen. Auch Tore dürfen auf beide Arten erzielt werden. Spieler, die den Ball am Fuß führen, dürfen nicht getackelt werden.

• Ein Spielzug beginnt mit dem Anpfiff durch den Schiedsrichter. Er endet mit einem Tor oder einem Ausspiel hinter die Torlinie. Direkt auf den Anpfiff erfolgt der Abstoß (oder Wurf) des Torwartes. Er sollte möglichst in die Mitte des Spielfeldes erfolgen, da so beide Mannschaften eine gleich hohe Chance haben, an den Ball zu gelangen. Der Abstoß (Wurf) kann sowohl lang, als auch kurz erfolgen.

• Erfolgt das Ausspiel innerhalb des Torkreises beginnt ein neuer Spielzug. Geht der Ball zwischen Torkreis und Ecke aus, erhält die Gegenmannschaft einen Eckstoß, der mit dem Fuß ausgetragen werden muss. Bei einem Seitenaus muss der Ball von der Gegenmannschaft mit der Hand von oder hinter der Seitenlinie aus ins Spielfeld geworfen werden (und zwar von der Stelle, wo er ins Aus ging).

• Das Tackeln und Festhalten von Spielern ist dann erlaubt, wenn: 1. der getackelte/festgehaltene den Ball in seinem Besitz hat, 2. er ihn nicht am Fuß führt und 3. er nicht oberhalb der Schultern (= high-tackling) oder an den Geschlechtsteilen (= low-tackling) getackelt/festgehalten wird. Frauen dürfen darüber hinaus nicht im Brustbereich getackelt/festgehalten werden. Das Tackeln des Torwartes und des Schiedsrichters ist grundsätzlich nicht erlaubt. Ebenso sind treten, schlagen und andere Handgreiflichkeiten verboten. Generell gilt, dass das Tackling immer angemessen sein muss. Zu grobes Tackling ist deswegen vor allem bei jüngeren oder schwächeren Spielern verboten.

• Gerät der Ball nach dem Abstoß des Torwartes in ein Seitenaus, erhält die Gegenmannschaft einen Einwurf an der Stelle, wo der Ball ins Aus ging.

• Ein Freekick wird von 7m Entfernung vom Tor mit dem Fuß durchgeführt. Ein Torversuch kann beim Freekick sowohl direkt als auch indirekt erfolgen. Der Freekick wird von demjenigen Spieler ausgeführt, der gefoult wurde. Liegt kein Foul vor, ist die Wahl des Spielers frei.

• Begräbt eine Spielermenge den Ball für 10 oder mehr Sekunden („Sauhaufen“) wird zwischen den ersten beiden beteiligten Spielern ein Hochball vom Schiedsrichter ausgerichtet, bei dem die anderen Spieler mindestens 3m Abstand halten müssen.

• Nach dem Ende jedes Spielzuges müssen sich die Spieler schnellstmöglich in ihrem Mannschaftsfeld einfinden. Eine Spielverzögerung kann vom Schiedsrichter geahndet werden.

• Jeder Mannschaft ist es erlaubt, 3 Ersatzspieler während eines Spiels bereit zu halten. Ihr Einsatz unterliegt keiner Beschränkung. Auch im Spiel ausgewechselte Spieler können wieder eingewechselt werden.

Die Philosophie

Im Mittelpunkt des Raffballs steht der Spielspaß und die Freundschaftlichkeit der Mannschaften und ihrer Mitglieder untereinander. Raffball ist eine Sportart, die besonderen Wert auf die Fairness während des Spiels und auch am Spielfeldrand legt. Alles, was diesem Anspruch und dieser Philosophie entgegenläuft wird geächtet und im Spiel mit schweren Strafen sanktioniert. Vor allem jüngere und schwächere Spieler sollen durch diese Regeln geschützt werden. Raffball befindet sich noch in der Entwicklungsphase und ist derzeit weit entfernt davon, vereinsmäßig – geschweige denn professionell – ausgetragen zu werden. Deswegen sind einige Regeln noch offen und insgesamt nicht so ausgereift wie etwa beim Fußball. Da wo offene Fragen bestehen, sollen sie von den jeweils spielenden Mannschaft gemeinschaftlich geklärt werden.

Die Weltmeisterschaft

Seit 2001 findet alljährlich eine „Weltmeisterschaft“ statt. Im Jahr 2007 fand sie das erste mal nicht in Bayern statt. Vom Aufbau folgt sie dem Beispiel der Fußballweltmeisterschaft und teilt sich in eine Phase von Gruppenspielen und einer k.o. – Phase auf. Die genaue Einteilung richtet sich dabei nach der Anzahl der teilnehmenden Teams. Der amtierende Weltmeister erhält jeweils bis zur nächsten WM den Wanderpokal. Auf diesem haben sich bis jetzt folgende Mannschaften als Weltmeister verewigt:

Die WM des Jahres 2008 trägt der Sieger des Vorjahres „1. Raffballteam Feldkirchen“ des VCP-Feldkirchen (Stamm Franz von Sickingen, Neuwied-Feldkirchen) aus. Dabei wird mit einer mongolischen Mannschaft auch das erste mal ein ausländisches Team mit von der Partie sein.

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