Stilelemente der Pfadfinderei: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. April 2006, 10:42 Uhr

Dieser Artikel ist DPSG-spezifisch. Eine Bearbeitung und Anpassung für andere Pfadfinderverbände ist gewünscht. Dieser Artikel ist dann nach Stilelemente der Pfadfinderei (DPSG) zu verschieben.

Pfadfinderische Stilelemente und Prinzipien

Groß-Kleingruppe

Ein typisches Kennzeichen pfadfinderischer Erziehung ist die Unterteilung der Gruppen in Kleingruppen. Das kann eine vorübergehende Einteilung zur Erledigung einer bestimmten Aufgabe (z.B. im Rahmen eines Projektes oder einer Streife) sein oder eine dauerhafte Einteilung. Die Kleingruppe bietet den Mitgliedern einige Vorteile:

Der Einzelne kann sich mit seinen Fähigkeiten besser einbringen. Da die Gruppe klein ist, kommt es auf jeden an, jeder wird gebraucht. Es ist leichter die eigenen Interessen zu vertreten. Man steht nicht gleich der großen Gruppe gegenüber. Die kleine Gruppe bietet die Möglichkeit sich besser kennen zu lernen und damit auch einen stärkeren Rückhalt. Die Kleingruppen, die nicht nur vorübergehend eingeteilt werden, bestehen üblicherweise über lange Zeit und die Mitglieder, die neu in eine Gruppe eintreten werden einer Kleingruppe zugeordnet. So bestehen die Kleingruppen oft über Jahre, auch wenn die ursprünglichen Mitglieder die Gruppe schon lange verlassen haben und neue Mitglieder aus der nächst jüngeren Stufe oder als Neu- und Quereinsteiger dazu gekommen sind. Für die Einteilung der Kleingruppen gibt es keine Patentrezepte. Wenn in einer Gruppe neue Kleingruppen eingeteilt werden müssen sich die Leiter evtl. auch mit den Kindern gut überlegen nach welchen Kriterien sie die Gruppen einteilen wollen. Mögliche Kriterien sind: Sollen die etwas Älteren und die etwas Jüngeren in verschiedene Gruppen, damit die Jüngeren mehr Chancen haben ihren eigenen Weg zu entdecken, oder gerade nicht, damit in beiden Gruppen die Jüngern von den Älteren lernen können ? Sollen die "Wilden" von den "Braven" getrennt sein, damit die "Braven" nicht immer von den "Wilden" dominiert werden, oder gerade nicht, damit diese Strukturen durchbrochen werden ?

Sollen die Gruppen nach Geschlechtern getrennt sein, damit sowohl die Mädchen als auch die Jungen einen gewissen Freiraum für ihre Interessen bekommen, oder sollen sie gerade gemischt sein, damit sie den Umgang miteinander im überschaubaren Feld der Kleingruppe leichter lernen können ? Sollen die "Besten Freunde" zusammen in eine Kleingruppe, oder gerade nicht, damit sie auch mal Andere besser kennen lernen ? In jedem Fall ist es notwendig sich als Leitungsteam, die Gruppe sehr genau anzusehen und zu überlegen wo Defizite oder Probleme bestehen und in welche Richtung man gerne Chancen bieten und Veränderungen bewirken möchte. Deshalb kann es keine Regeln geben die immer auf alle Gruppen zutreffen, da jede Gruppe anders ist. Die Bezeichnungen für die Groß- und Kleingruppe sowie die Sprecher der Kleingruppensprecher ist bei jeder Stufe anders.

Stufe Großgruppe Kleingruppe Kleingruppensprecher
Wölflinge Meute Rudel Leitwolf
Jungpfadfinder Trupp Sippe Kornett
Pfadfinder Trupp Runde Rundensprecher
Rover Runde Rundensprecher

Fachleuteprinzip

Das Fachleuteprinzip ist eng mit der Idee der Kleingruppen verknüpft. Die Idee ist für jedes Mitglied der Kleingruppe eine Aufgabe zu definieren und ihm die Verantwortung dafür zu übertragen. Das ist eine der wichtigsten Ideen von Baden Powell gewesen. Er hat, völlig im Gegensatz zu der zu seiner Zeit vorherrschenden Meinung, Jugendlichen Aufgaben und die Verantwortung für ihre Durchführung übertragen. Das dieses Prinzip mit Erwachsenen funktioniert, hatte er in seiner Militärzeit entdeckt.

Seit seiner Zeit hat sich daran nicht allzu viel geändert. auch heute wird Kindern und Jugendlichen oft im Detail vorgeschrieben was sie zu tun oder zu lassen haben (z.B.: in der Schule) oder sie sollen zwar Verantwortung übernehmen, bekommen aber keinen Handlungsspielraum zugebilligt und vor allem keine Hilfestellung (ist nicht gleich Kontrolle!).

Am Beispiel eines Jungpfadfindertrupps dessen Leben sich stark um Lager und Fahrt dreht können in einer Kleingruppe z.B.: Aufgaben sie die des Kornett (=Kleingruppensprecher), Materialwart, Kassenführer, Koch, 1.-Hilfe-Spezialist, Chronist (führt das Sippentagebuch) und viele mehr besetzt werden. Entscheidend ist, dass wirklich jeder eine Aufgabe hat, die ihn herausfordert, aber nicht überfordert und das Gefühl gibt dass es auf seine Mitarbeit ankommt. Durch die Zuteilung von solchen Aufgabenbereichen, vor allem im Rahmen von Lagern und Fahrten, entwickeln die Kinder und Jugendlichen ihre Fähigkeiten weiter und lernen Verantwortung für sich und die Kleingruppe zu übernehmen.

Trupprat

siehe dazu Trupprat

Look at the boy/girl

siehe dazu Look at the boy