Edelweißpiraten

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Als Edelweißpiraten werden informelle Gruppen deutscher Jugendlicher mit unangepasstem, teilweise oppositionellem Verhalten im Deutschen Reich von 1939 bis 1945 und den ersten Nachkriegsjahren bezeichnet. Nach Kriegsende dauerten in einigen Besatzungszonen die Aktivitäten der Gruppen bis etwa 1947 an.

Die Namensgebung entstammt einer Verballhornung durch Gestapo-Beamte um 1939: Das Edelweiß war eines unter vielen Kennzeichen der nach 1936 verbotenen Pfadfinder und Bündischen Jugend. Der Namensteil Piraten leitet sich von den Kittelbachpiraten her, einer offiziell bis 1933 bestehenden rechtsradikalen Gruppe in Düsseldorf, die größtenteils in die Hitler-Jugend (HJ) oder die SA abwanderte. Die Vermengung der Begriffe Edelweiß und Piraten war daher anfänglich eine Provokation für Jugendliche mit oppositionellem Verhalten, speziell für solche mit Wurzeln in der Bündischen Jugend, in der linksgerichteten Naturfreundejugend oder im kommunistischen Rotfrontkämpferbund, wurde aber von jungen Gruppierungen gegen Ende des Krieges als Selbstbezeichnung gewählt.

Einige dieser Gruppen, wie die Edelweißgruppe um Gertrud Koch, deren Vater im KZ Esterwegen starb, oder die Gruppe Steinbrück um den KZ-Flüchtling Hans Steinbrück, beteiligten sich aktiv am Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Außer dieser Köln-Ehrenfelder Edelweißpiraten-Gruppe, deren Aktivitäten erst nach 1980 durch Jean Jülich ins öffentliche Bewusstsein gebracht wurden, sind beispielsweise die Dortmunder Edelweißpiraten vom Brüggemannspark, über die 1980 der Schriftsteller Kurt Piehl publizierte, bekannt geworden.

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